Mediation

 

"You never really understand a person until you consider things from his point of view - until you climb into his skin and walk around in it."

 

Harper Lee, To Kill a Mockingbird

 

Was ist Mediation?

Mediation wird aus dem amerikanischen Begriff „mediation“ abgeleitet. Mediation ist quasi der internationale Fachbegriff für „Vermittlung“.

Mediation ist ein außergerichtliches Verfahren zur eigenverantwortlichen Konfliktlösung.

Die Konfliktparteien entwickeln selbstbestimmt eine Lösung. Dabei unterstützt sie der Mediator als neutraler Dritter.

Mediation berücksichtigt die Interessen und Bedürfnisse aller Konfliktparteien und hat zum Ziel, eine rechtsverbindliche Vereinbarung zu treffen, mit der alle Parteien zufrieden sind.

Eine auf diese Art selbst gefundene Lösung fördert die gegenseitige Akzeptanz, schafft Vertrauen und bildet somit die Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

Mediation ist vertraulich, freiwillig und auf die Zukunft gerichtet.

 

Was ist ein Mediator?

Der Mediator ist allparteilich. Er ist kein Richter oder Schiedsrichter. Der Mediator ist auch kein Rechtsberater. Der Mediator ist vielmehr ein Vermittler, der die Parteien auf dem Weg zu Ihrer eigenverantwortlichen Konfliktlösung unterstützt. Er strukturiert den Ablauf des Mediationsverfahrens. Die Inhalte der Mediation bestimmen die Parteien selbst.

In der Wirtschaftsmediation oder in Konflikten mit vielen Beteiligten findet Mediation häufig in Co-Mediation statt, d.h. zwei oder mehrere Mediatoren arbeiten in einem für diesen Konflikt individuell ausgewählten Mediatoren-Team. Co-Mediation fördert insbesondere die Ausgewogenheit der Mediation im Interesse aller beteiligten Konfliktparteien. So kann zum Beispiel die Bildung eines Mediatorenteams aus Mediatoren und Mediatorinnen vorteilhaft sein, wenn sowohl Männer als auch Frauen Beteiligte der Mediation sind. Auch kann es die Mediation fördern, wenn Mediatoren aus verschiedenen Grundberufen (z.B. Juristen oder Psychologen) sich im Team ergänzen.

 

Wie verläuft ein Mediationsverfahren?

  • Informationsgespräch, Einigen über Ablauf und Regeln
  • Ermitteln der Themen und Streitpunkte
  • Klären von Interessen und Bedürfnissen
  • Kreative Suche nach Ideen und Lösungen, Bewerten und Auswählen
  • Abschließen und Umsetzen einer rechtsverbindlichen Vereinbarung
  • in Präsenz oder als Video-Konferenz

Was sind die Vorteile der Mediation? 

  • schnell und flexibel einsetzbar
  • Kosten überschaubar und kalkulierbar
  • diskreter als Gerichtsverfahren
  • berücksichtigt die Interessen und Bedürfnisse der  Parteien
  • schafft Respekt für die Zeit nach dem Konflikt
  • stärkt die Eigenverantwortung
  • schafft nachhaltige Lösungen mit hoher Akzeptanzschnell und flexibel einsetzbar

 

Was sind die Unterschiede zum gerichtlichen Verfahren? 

In der Mediation bestimmen Sie!

Das ist anders als in einem Gerichtsverfahren, dort bestimmt der Richter.

Sie können den Inhalt, die Verfahrensdauer und auch den Inhalt der Abschlussvereinbarung selbst gestalten.

In der Mediation geht es nicht um die Frage: Wer hat Recht?

Vielmehr berücksichtigt die Mediation alles, worum es den Parteien tatsächlich geht, was ihnen hinsichtlich der zu regelnden Themen wirklich wichtig ist. 

Die Entscheidung der Beteiligten für die Mediation bedeutet keinen Verzicht auf eine Rechtsposition. Sollte die Mediation scheitern, können die Konfliktpartner immer noch den Rechtsweg beschreiten.

Jeder gewinnt - Keiner verliert

„Verhandeln, prozessieren, sich gütlich einigen, sich einem Schiedsspruch unterwerfen, sich vergleichen. Das sind die klassischen Instrumente, den Frieden wieder herzustellen, wenn es zwischen Menschen oder Firmen zum Streit kommt. Jetzt ist ein weiteres dazugekommen: die Mediation.

(…) Auch die Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern, IHK, betreibt eine Schlichtungs- und Mediationsstelle. Und man bildet aus, der Mediatorenpool umfasst derzeit 170 Personen. Der Vorteil besteht darin, dass die Parteien in der Lage sind, nach dem Verfahren weiter normale Geschäftskontakte zu unterhalten, während sie nach einem Rechtsstreit üblicherweise als Feinde auseinander gehen.

Auch für Rechtsanwälte wird die Mediation zu einem immer wichtigeren Teil der juristischen Dienstleistung.

(…) Auch die Justiz hat die Vorteile der Streitschlichtung mit Hilfe eines Dritten längst entdeckt. 'Im Projektwege', so die Präsidentin des Landgerichts München I, 'werden die Parteien in der mündlichen Verhandlung gefragt, ob die Chance für eine Mediation besteht. Das meint eine private Einigung, bei der nur die Argumente zählen, nicht dagegen die Zivilprozessordnung (ZPO) und etwa die Frage, wer was zu beweisen hat und beweisen kann. 'Der Vorteil', so die Präsidentin des Landgerichts: 'Die Parteien können danach ihre Beziehungen ungetrübt fortsetzen, was auch für Firmen gelegentlich überlebenswichtig ist' (…) „

Hans-Herbert Holzamer, Süddeutsche Zeitung, 09. September 2005

Mediation hat viele Anwendungsfelder

  • Konflikte zwischen Unternehmen
  • Konflikte zwischen Inhabern eines Unternehmens
  • Konflikte zwischen Gesellschaftern eines Unternehmens
  • Konflikte in Familienunternehmen
  • Konflikte in der Unternehmensnachfolge
  • Konflikte bei Erbfällen
  • Konflikte bei der Vertragsverhandlung
  • Konflikte bei der Vertragsdurchführung
  • Konflikte zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat
  • Konflikte zwischen Arbeitgeberverband und Gewerkschaft
  • Konflikte zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer
  • Konflikte zwischen Arbeitnehmern
  • Konflikte durch Mobbing

 

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